Polymedikation: viele Medikamente, kaum Überblick
Am besten wirken Medikamente, wenn sie genau nach Vorschrift eingenommen werden. Viele Menschen, besonders ältere Personen, verlieren leicht den Überblick über alle ihre Arzneien, weil sie mehrere Medikamente von verschiedenen Ärzten verschrieben bekommen. Zusätzlich nehmen manche auch Nahrungsergänzungsmittel zu sich. Dass einzelne Arzneimittel einander in ihrer Wirkung beeinflussen, wissen oder bedenken viele Patienten nicht. Manchmal zählt man bei Arztterminen nicht alle seine Medikamente vollständig auf, manchmal ändert oder bricht man eine vorgesehene Therapie ab, weil die Menge der einzunehmenden Präparate unüberschaubar geworden ist. Die Folgen für die Gesundheit sind nicht zu unterschätzen – die vorgesehene Therapie greift nicht, unerwünschte Wechselwirkungen belasten den Körper zusätzlich.
Medikationsmanagement: Medikamente im Griff
Sicherheit in der Medikamenteneinnahme können die Apothekerinnen und Apotheker geben. Als Spezialisten für Arzneimittel wissen sie aufgrund ihrer pharmazeutischen Ausbildung am besten über die Wirkungen, Neben- und Wechselwirkungen aller Arzneistoffe Bescheid. Eine Spezialausbildung im Medikationsmanagement haben bisher in Österreich schon mehr als 1500 Apothekerinnen und Apotheker absolviert.
Um den Patienten das Medikationsmanagement kostendeckend/kostengünstig anbieten zu können, haben die Österreichische Apothekerkammer und die Uniqa-Versicherung das Projekt „Medikamente im Griff“ gestartet. Uniqa-Kunden erhalten die Möglichkeit, in ausgewählten Apotheken einen Termin für eine einstündige Intensivberatung zur Medikationsanalyse zu vereinbaren. Es findet eine umfangreiche Bestandsaufnahme und Analyse aller Medikamente statt. Der Apotheker, die Apothekerin schult den Patienten intensiv auf die richtige Einnahme seiner Medikamente und spricht allfällige Optimierungsvorschläge in der Therapie mit dem Arzt ab.